Jeromin.eu

Erstellt 22.12.2006 DJ
Stand   01.09.2014 
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Auszüge aus 
"400 Jahre Dorf Neumalken (Woszellen)" von A. Pagoda 
in Unser Masuren-Land Oktober 1938 S73-80, Heimatbeilage des Masuren-Bote
mit Ergänzungen aus Prästationstabellen

Elchschaufel als 
Sinnbild Ostpreußens




Elchschaufeln als
Brandzeichen der
Trakehner Pferde
 

aus den Prästationstabellen - Steuererhebungstabellen der Grundbesitzer



PT 1781/82: 
   2 Köllmer 
   6 Erbfreie 
   1 erblichen Amtskrüger 
   erbfreie Schulhufen 
   12 Scharwerksfreie Bauern 
   2 Eigenkätner auf köllmischem Grund und 1 Hirtenhaus.

PT 1801: Es werden noch keine Grundbesitzer namens Jeromin in Woszellen gelistet, 
   sie werden erstmalig in der Tabelle von 1808 genannt.

PT 1808: (Landbesitz nach Magdeburgischem Maß)
   Köllmer:  Jan Jeromin (2 Hufen, ) 
   Erbfreie: Friz Jeromin (1 Hufen, 15 Morgen)

PT 1818 (S78): (Landbesitz nach Magdeburgischem Maß)
   Köllmer:  Gottlieb Gorzalka (4 Hufen, 15 Morgen, 147 Quadratruten) ererbt von Jan Jeromin
   Erbfreie: Friz Jeromin (3 Hufen, 11 Morgen, 155 Quadratruten)

PT 1830 (S79): 
   Friz Jeromin wird weiter unter den Wirten gelistet.

Provinz Ostpreußen

Separation vom Jahre 1855 (S79):


"Die von den deutschen Siedlern ins Land gebrachte Dreifelderwirtschaft war durch die Jahrhundertebeibehalten worden. Das 'säfähige' Land der Dorfgemarkung war in drei möglichst gleich große Stücke geteilt. Brache, Wintersaat und Sommerung wechselten nacheinander von Jahr zu Jahr. In jedem dieser drei Teile hatte der Bauer ein oder auch mehrere Lose, oft recht schmale Streifen. War im Laufe der Jahre durch gemeinschaftliche Rodungsarbeit ein neues Stück für den Ackerbau gewonnen, so erhielt auch hiervon jeder seinen entsprechenden Anteil. So lag also das Besitztum eines Bauern nicht als Einzeleigentum geschlossen in einem Stück, sondern setzte sich aus einer Anzahl von Losen zusammen, die sich über die ganze Dorfflur in 'Gemengelage' verstreuten. 
Gewisse Teile der Flur verblieben ungeteilt als 'Gemeinheit' zur gemeinsamen Nutzung, so der Wald, aus dem jeder seinen Bedarf deckte, Weideflächen, Torfbrücher, Teiche Lehm- und Kiesgruben. 

Bei dieser Aufteilung der Hufen war es nicht möglich, dass der Bauer gesondert sein Vieh auf seinem Besitz weidete; eine 'gemeinsame Hütung' war unerläßlich. Ein Dorfhirt, der in dem der Dorfgemeinschaft gehörenden Hirtenhaus seine Wohnung hatte, sammelte am Morgen das gesamte Vieh der Gemeinde und trieb es auf die Weideflächen, in den Wald, auf die Brache und nach der Ernte auf die Stoppelfelder.
Die 'Gemengenlage' hatte einen 'Flurzwang' zur Folge. Dem einzelnen war die freie wirtschaftliche Verfügung über seinen Grundbesitz unmöglich gemacht; er mußte die von der Gemeinschaft beobachteten Bestellungs-, Aussaat- und Erntefristen einhalten, wenn er nicht Schaden erleiden wollte.
Der Flurzwang in Verbindung mit der Dreifelderwirtschaft unterband jeglichen wirtschaftlichen Fortschritt; eine Verbesserung der Acker- und Wiesenkultur und eine Verstärkung des Viehbestandes war unter den gegebenen Verhältnissen nicht möglich.

Schon Friedrich II. hatte versucht, diese Flurverteilung zu ändern und jedem Bauern seinen Besitz als Einzeleigentum zuzuweisen; doch hatten seine Bestrebungen bei der Unlust der ostpreußischen Behörden und dem Unverstand eines großen Teiles der bäuerlichen Bevölkerung nur recht geringen Erfolg. Erst nach Erlaß des Gesetzes vom 7.06.1821 wurden die umfassenden Arbeiten zu einer Neuverteilung des bäuerlichen Grundbesitzes in Angriff genommen.
Die Feldmark von Woszellen wurde zum Zwecke der 'Gemeinheitsauseinandersetzung im Jahre 1852 durch den Regierungsfeldmesser Hennemeyer vermessen und bewertet, und durch den 'Separations-Rezeß vom 15.04.1855' wurde die neue Flureinteilung vollzogen:

In dem Dorf Woszellen sind vorhanden 

A. 19 Ackernahrungen, welche sind und besitzen: ...

      2. Samuel Jeromin & Louise, geb. Malso - erbfreier Hof 1 1/2 Hufen
      5. Johann Wawrzin - Bauernhof 2 Hufen
      8. Johann Tregel & Maria, geb. Ulkan - Kölmerhof 1 Hufe, Erbfreihof 1 Hufe
    10. Ludwig Jeromin & Charlotte, geb. Dembek - Bauernhof 2 Hufen
    12. Friedrich Tregel & Esther, geb. Sewczyk - Bauernhof 1 1/2 Hufen
    14. Friedrich Jeromin & Marie,geb. Becker - Bauernhof 2 Hufen
    15. Samuel Dembek & Marie, geb. Schenitzki - Bauernhof 1 1/2 Hufen

B. 13 Eigenkätner und Parzellenbesitzer: ...

    21. Jacob Tregel'sche Erben ...
    23. Andreas Tregel'sche Erben ...
         Anm: weitere Angaben auf unserer Seite Tregel Woszellen

C. eine Schule ...

D. ein Hirtenhaus ... "