Erstellt
22.12.2006 DJ
Stand
04.04.2009
© by www.jeromin.eu
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Zu Herkunft und Bedeutung unserer Familiennamen |
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Bis zum XII. Jahrh. hatten die Leute nur einen Rufnamen,
der der zum Ansprechen innerhalb der Dorfgemeinschaft ausreichte. Dann
entstanden, bedingt durch eine größere Bevölkerungsdichte, besonders in
Städten, Beinamen, oft im täglichen Sprachgebrauch, z.B. "Fritz,
genannt der Fischer". Später entfiel das "genannt" und
Fritz hatte einen Berufsnamen. Andere Familienmitglieder hatten einen
eigenen Beinamen. Da der personengebundene Beiname amtlicherseits
(Steuerzahlung, Landbesitz eintragen) ungeeignet war, entwickelte sich ab
dem XIII./XIV. Jahrh. der "feste Nachname", also der
Familienname.
Familiennamen gibt es schon seit dem IX. Jahrh. in Venedig sowie seit dem
XI. Jahrh. beim "deutschen" Adel. Aber erst seit dem XIX. Jahrh. werden Familiennamen gesetzlich (Preußen)
vererbt. Seit wann Nachnamen in ihrer heutigen Form existieren bleibt
trotzdem ungewiss. |
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Die meisten Genealogen und Namensforscher unterteilen
heutzutage unsere deutschen Familiennamen in fünf Gruppen: |
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Berufsnamen gehen zurück auf die Berufsbezeichnung/Tätigkeit
der Person, z.B. Müller, Schmied, Schneider, Fischer,...
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Rufnamen nach einem Vornamen, oft des Vaters,
insbesondere in Skandinavien (Kennzeichnen das Verhältnis zu einer
anderen Person)
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Herkunftsnamen nach dem Ort oder Volksstamm aus dem eine Person kam,
enden oft auf -er
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Wohnstättennamen, abgeleitet von einem markanten
Punkt, bei dem die Person lebte: z.B. Baum, Berg, Brücke,
Wiese,...
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Übernamen beziehen sich auf äußere oder
charakterliche Merkmale der Person, z.B. Farben: Schwarz, Weiß,
Braun,.. Eigenschaften von Tieren: Fuchs für listig
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Zu Herkunft und Bedeutung unserer Familiennamen schreibt
der
Duden
- Familiennamen - Herkunft und Bedeutung
2., völlig neu bearbeitete Auflage, Mannheim,
Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 2006.
© Bibliographisches Institut & F. A.
Brockhaus AG, Mannheim
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Jeromin: |
1) Auf eine verkürzte Form von Hieronymus
zurückgehender Familienname.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen
in Ostpreußen.
http://www.ostpreussen.de/inhalt2/landeskunde/landkarte/kartenseiten.htm
siehe Karte 436 (Ausschnitt Kreis Ortelsburg, Kirchspiel
Wilhelmsthal)
lt. APG-NF Bd 23/1993 S501 Gesetzmäßigkeiten bei ost- und
westpreußischen Personennamen
Ableitung des FN Jeromin
Hieronymus ---> Jeronimus ---> Jeronim ---> Jeromin
im 1. Schritt: Hiatus (Vokalzusammenstoß) i-e entfällt
im 2. Schritt: Tonverlagerung (Betonung) auf die erste Silbe unter Abwurf
der Endung "us"
im 3. Schritt: Metathesis (Umstellung) des n, das eine Silbe besser als das
m schließt
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Hieronymus: |
aus dem gleich lautenden Rufnamen griechischen
Ursprungs (zu griech. hierós >heilig, geheiligt, den Göttern
geweiht< und griech. ónoma >Name, Ruf<) entstandener
Familienname.
Hieronymus kam im Mittelalter als Name des heiligen Hieronymus (4./5. Jh.)
auf.
Der heilige Hieronymus ist der Schöpfer der lateinischen Bibelübersetzung
»Vulgata«.
Aus verkürzten und verschliffenen Formen von
Hieronymus sind u.a. die Familiennamen
Jeromin, Horlamus, Grolms, Grolmus(s),
Ohnemus, O(h)nimus, z.T. auch Grams,
Gruner und Mues entstanden.
Wikipedia:
Der Name ist eine Latinisierung des altgriechischen Ἱερώνυμος
(Hierṓnymos) und bedeutet „der Mann mit dem heiligen
Namen“, abgeleitet von ἱερός
(hierós, „heilig“) und ὄνομα
(ónoma, „Name“).
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Landgemeinde Jeromin: |
Wir gehen nicht
davon aus, dass unsere Linie nach dem gleich lautenden Ortsnamen benannt
ist, sondern der Ort nach einem der ersten Siedler:
Eigenkätner Michael Jeromin (26.02.1788) (s.u. Beschreibung der
Landgemeinde)
Eingesessene Mathes Jeromin und Johann Jeromin (Söhne?) erwerben Land
(30.01.1820)
Den Ort Jeromin (südl. der Bahnlinie Allenstein-Ortelsburg-Johannisburg) findet man:
http://www.ostpreussen.de/inhalt2/landeskunde/landkarte/kartenseiten.htm
siehe Karte 436 (Ausschnitt Kreis Ortelsburg, Kirchspiel
Wilhelmsthal)
Näheres zur Landgemeinde Jeromin findet man unter
http://www.historische-masurische-vereinigung.de/qu_ksvortelsburg.html
Auflistung der Orte des Kirchspiels Wilhelmsthal, Kreis
Ortelsburg
http://www.historische-masurische-vereinigung.de/geagno.html
Meyhöfer, Max. Landgemeinde Jeromin. In: M, S. 131-132.
-, -. Das Siedlungsbild der Landgemeinde Jeromin. In: M/E, S.
101.
http://www.kreis-ortelsburg.info/057/jeromin.htm
Beschreibung der Landgemeinde mit Kartenausschnitt und
skizziertem Ortsplan
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Fischer: |
Die allgemeine Verbreitung dieses Familiennamens - Fischer ist in
Deutschland der vierthäufigste Name - erklärt sich aus der großen
Bedeutung des Fischfangs im Mittelalter. Fische spielten vor allem eine
wichtige Rolle als Fastenspeise, aber auch außerhalb der Fastenzeit war
Fisch ein beliebtes Essen. Um den großen Fischbedarf zu decken, wurden in
den Klöstern und in der Nähe der Städte Fischweiher angelegt. Erst im
14. Jahrh. wird das Fischen zu einem Gewerbe, dessen Ausübung in den
Städten durch entsprechende Verordnungen des Rats geregelt wurde.
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Knoth: |
Knoth(e), Knott
Übernamen zu mhd. knode, knote >natürlicher Knoten am
menschlichen Körper oder an Pflanzen, künstlicher Knoten an einem Faden,
einer Schnur, Schlinge<, übertragen für einen kleinen, groben,
plumpen Menschen.
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Moldzio: |
Herkunftsname zu dem Ortsnamen Moldzien/Mulden in
Ostpreußen ?
Oder
wurde der Ort nach den Einwohnern benannt?
http://www.ostpreussen.de/inhalt2/landeskunde/landkarte/kartenseiten.htm
siehe Karte 365 (Ausschnitt Kreis Lyck, Kirchspiel Lyck)
Der Name Moldzio kann auch von dem altpreußischen Namen "Moldicz"
stammen.
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Moog:
Mack:
Mock:
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Moog(k), Mook:
1) Durch Verdumpfung des -a- zu -o- entstandene
Varianten von →Mack(e) ...
2) →Mock.
Mack(e):
1) Aus einer Kurzform von →Markward(t) oder →Markhard(t)
entstandene Familiennamen.
2)
Übernamen zu mhd. māc, māge >Blutsverwandter,
Verwandter in der Seitenlinie<.
Bekannter Namensträger: August Macke, dt. Maler (19./20. Jh.)
Mock, Möck, Mocke:
Übernamen zu mittelhochdeutsch mocke, frühneuhochdeutsch moch
>Klumpen, Brocken<; bildlich >plumper, ungebildeter Mensch<.
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Pfarr: |
1) Übername zu mhd. pfarre >Pfarrer<, der auf
dienstliche oder andere Beziehungen des ersten Namensträgers zu einem
Pfarrer zurückgeht.
2) Wohnstättenname zu mhd. pharre >Pfarre,
Pfarrkirche<; >wohnhaft in der Nähe einer Pfarrkirche<.
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Richter: |
Amtsname zu mhd. rihtære im Sinne von >Lenker, Ordner, Oberherr, Richter<.
Die Häufigkeit dieses Familiennamens - er nimmt in Deutschland die
14. Stelle ein - hängt damit zusammen, dass Richter in manchen Gegenden
(Schlesien, Böhmen, Mähren, Oberlausitz, Sachsen) den Orts-,
Gemeindevorsteher bezeichnete.
Fritz Richter ist a. 1388 im sächsischen Vogtland bezeugt.
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Riemenschneider: |
Berufsname zu mhd. riemensnīder
>Riemenschneider, Riemenmacher<.
Bekannter Namensträger: Tilman Riemenschneider
(*1460 Heiligenstadt, Kreis
Eichsfeld, Thüringen +07.07.1531 Würzburg, Bayern), deutscher Bildhauer und Bildschnitzer
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Schuchardt:
Schubert,
Schuchardt:
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Schuchard, Schuchar(d)t, Schuchert:
Berufsnamen zu mhd. schuochwürhte, schuochworhte, schūchwarte
>Schuhmacher<. Von diesen Formen kommt Schuchardt am häufigsten
vor;
sein Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich von Halle über Gera bis
Fulda, Kassel, Göttingen.
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Stallmach: |
Wagner, Wägner - Berufsname zu mhd. wagener >Wagner,
Wagenmacher<
Varianten:
Wegener, Wegner - vor allem im niederdeutschen Raum verbreitet
Wahner, Wähner, Wehner, Weiner - durch Zusammenziehung entstanden
Ass(en)macher - (zu mnd. asse >Achse<) im Rheinland
Rademacher, Rademaker - spezielle Bezeichnung im Nordwesten
Stellmacher, Stellmach, Stallmach - spezielle Bezeichnung im Nordosten
Berufsname zu mhd. *stellemaker(e), mhd., md. stellemacher
>Stellmacher, Wagner<, vgl. →Wagner.
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Weyrauch: |
Weyrauch od. Weirauch, Weihrauch
Berufsübername zu mhd. wìrouch >Weihrauch< für den Weihrauchhändler
oder
den Gewürzhändler.
Im Mittelalter fand Weihrauch nicht nur in der Kirche Verwendung. sondern
auch im weltlichen Bereich als Heil- und Räucherungsmittel.
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Zwahr: |
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Klaus-Peter Jurkat auf www.prussen.org : |
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Ziemeck: |
Masurischen Ursprungs sind viele Namen auf -ski,-ek,
-ak, -a
wie z.B. Kowalski, Ziemek, Nowak, Kurella, Slomka, Skwarra, Warda
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Litauischen Ursprungs sind viele Namen auf -kat, -kies, -eit,
-at, -is, -us
wie z.B. Kukat, Budskies, Lenkeit, Szameitat, Jaguttis, Stantus
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