Jeromin.eu

Erstellt 22.12.2006 DJ
Stand   16.10.2016 
© by www.jeromin.eu
Die Vorfahren der Familie Jeromin stammen aus Masuren/Ostpreußen

Elchschaufel als 
Sinnbild Ostpreußens




Elchschaufeln als
Brandzeichen der
Trakehner Pferde
 

Unser Familienname war in Ostpreußen sehr geläufig und gehört, seit uns der Schriftsteller Ernst Wiechert (18.05.1887-24.08.1950) mit seinen Roman "Die Jerominkinder" ein unvergessenes Denkmal gesetzt hat, auch zu den bekanntesten ostpreußischen Familiennamen. Das Dorf Sowirog / Eulenwinkel der Jerominkinder lag in der Johannisburger Heide, südwestlich von Johannisburg / Pisz.

Zu Beginn unseres Jahrtausends gibt es laut Telefonbuch rund 600 Familien mit dem Namen Jeromin in Deutschland, aber auch in Nordamerika (ausgewandert um 1850), in mehreren Staaten Osteuropas, in Großbritannien und der iberischen Halbinsel haben wir seit Generationen Namensvettern.
In Portugal trägt eines der bedeutendsten Bauwerke unseren Namen: "Mosteiro dos Jerónimos" (in Lissabon-Belém). Der spätgotische Bau gilt als Symbol für die glorreiche Geschichte des Landes und beherbergt die Sarkophage verschiedener portugiesischer Könige und Nationalhelden.

Obwohl unsere Vorfahren aus Ostpreußen der Meinung waren, die Jeromins seien aus Frankreich eingewandert, haben wir bisher keinen unserer Familiennamen in der Hugenotten-Datenbank gefunden und sind auch sonst auf keinen Hinweis für diese Vermutung (Einwanderung 1685) gestoßen. Außerdem wird der Namen Jeromin schon im XVI. Jahrhundert, also rund 100 Jahre vor der Hugenotten-Einwanderung, mehrfach in Ostpreußen erwähnt (lt. Kartei Quassowski s.u.).(Einwanderer findet man in der Nebenlinie der Moldzio: siehe Salzburger Linie)

Nach unserer Meinung handelt es sich bei den Jeromin um ein uraltes Geschlecht, das bereits zur Ordenszeit in Ostpreußen ansässig war. Dafür spricht auch, dass sie meist als Kölmer aber auch öfter auf kölmischen Schulzenhöfen anzutreffen sind, z.B. im 17./18. Jh. in Lötzen und Spiergsten, um 1800 im benachbarten Kirchspiel Jucha: Michael Jeromin in Alt-Jucha/Fließdorf, Gottlieb Jeromin in Panistruga/Herrnbach. In Panistruga wird 1664 ein Stephanus Jeromin erwähnt (damals schon 80 Jahre alt, also 1584 geboren, 4 Söhne), der seinen Besitz von den Vorfahren ererbt hat. (lt. Lehnsregister der kleinen Freien im Amt Oletzko)
Sehr lange lag die Geschichte der Jeromins aus Woszellen im Dunkeln. Da alle Kirchenbücher aus unserer Ursprungsregion, außer die verfilmten Abschriften von Grabnick 1832-74, vernichtet sind, stammt unser Anfangswissen hauptsächlich aus den Praestationstabellen, den Steuererhebungstabellen jener Zeit, die jedoch nur alle 7-12 Jahre neu erstellt wurden und dem Artikel "400 Jahre Woszellen/Neumalken in 'Unser Masuren-Land' Okt. 1938". Dieses Gerüst haben wir dann weiter mit Daten ausgefüllt, die aus mündlicher Überlieferung, dem Ostpreußen-Blatt und dem KB Grabnick stammen. Heute wissen wir, dass unsere Vorfahren rund 150 Jahre in Woszellen lebten!

Unser Urahn Friz (*1785/86 +23.06.1853 Woszellen (67J. alt)) und seine Brüder, Cousins oder sonstigen Verwandten (bzw. Namensvettern) Jan und/oder Johann (*1776/77 +28.09.1837 Woszellen (60J. alt)) und Losmann Friedrich (*1793/94 +10.05.1854 Woszellen (60J. alt)) leben schon vor 1808 in Neumalken/Woszellen, Kreis Lyck, als Grundbesitzer, sowie der Eigenkaethner Woytek *1791/92 +13.11.1842 Gr. Lepacken in Gr. Lepacken / Ramecksfelde (Luftlinie nur wenige km südwestlich).
Losmann Friedrich ist nur durch den Todeseintrag  +10./14.05.1854 Woszellen (60J.) bekannt: Erben Ehefrau und 8 Kinder. (Da die Kinder nicht im KB erscheinen sind sie wohl alle vor 1832 geboren und später wahrscheinlich abgewandert.)

Der Ursprung der Woszeller Jeromins vor 1800 ist weiter unbekannt:
- Auf Gund seines Geburtsjahres wäre Fryc / Fritz Jeromin *21./23.04.1786 Schaden/Nikolaiken, ein Ur-Enkel des Adam Jeromin *um1669, ein Kandidat für unseren Urahn Friz. Aber bisher gibt es keinen passenden Jan und/oder Johann, Friedrich oder gar Woytek in Schaden.
- Die Eigenkaethnertochter Lowisa ist Taufpatin bei Wilhelmine *13./17.02.1839 Woszellen, dem 1. Kind von Ludwig & Louisa, also einer Enkelin von Urahn Friz (Ausser Woytek's Tochter gibt es im KB Grabnick keine weitere Eigenkäthnertochter Lowisa.). Das deutet auf eine sehr enge Verwandtschaft zwischen unserem Urahn Friz und dem Eigenkaethner Woytek hin. Entgegen ersten Annahmen ist Woytek nicht der letzte der Jeromins in Lepacken/ Ramecksfelde, die dort seit dem 16./17. Jh. als Grundbesitzer nachweisbar sind! (1593 Grzegorsch Jeromin; 1656 beim Tatareneinfal sind Haus und Stallungen abgebrannt; 1664 Grundbesitzer Jann Jeromintzigk sowie Brüder Grzesch und Pauel) Denn zwischen 1780 und 1800 gab es keine Grundbesitzer Jeromin mehr in Lepacken. Woytek hat seinen Grundbesitz wohl erst um 1815 dort erworben. Da es nach 1842 keinen weiteren KB-Eintrag zu Jeromin in Lepacken gibt, wurde der Kotten vermutlich nach Woytek's Tod verkauft und Ehefrau und Kinder (Lowisa, Gottlieb) sind abgewandert.
- In Panistruga / Herrnbach im Nachbar-Kirchspiel Jucha sind Jeromins seit dem 16./17. Jh. als Grundbesitzer ansässig. Aus den bisherigen Daten läßt sich keine Verwandtschaft ableiten. (s. auch  Namensvettern Panistruga)
- In Jeziorowsken / Seedorf, Ksp. Jucha (damals Amt Stradaunen) hat Jan Jeromin *um1755 den Koellmerhof von Paul Hermann  um 1778/79 erheiratet. Im Dezember 1800 verkauft er den Hof an Math. Blaseo. Bisher ist nicht bekannt von wo er kam oder wohin er abgewandert ist. Da es im KB Jucha (erhalten 1790-1818) in Jeziorowsken keine Einträge zu Jeromin gibt, scheidet dieser Johann wohl als Kandidat für Jan Jeromin, der kurz nach 1800 den Koellmerhof in Woszellen kauft, aus!
- Am Ende des XVIII. Jh. unternahm man große Anstrengungen, die 'wüsten Hufen' in Woszellen und Umgebung wieder zu besiedeln. Und so sind mehrere Familien, angelockt vom günstigen 'Zins', aus den nördlich angrenzenden Kirchspielen Richtung Grabnick gezogen - u. a. wohl auch unsere Vorfahren Jeromin.

Provinz Ostpreußen

Aus Praestationstabellen, den Steuererhebungstabellen jener Zeit, die jedoch nur unregelmäßig alle 6-12 Jahre neu erstellt wurden Aus den Praestationstabellen von Woszellen:
PT 1801: Joh. Gorski kauft Koellmerhof (2Huben culmisch) von Mart Schiast. Darunter ein späterer Eintrag: "izt Joh. Jeromin"
PT 1808: Jan hat den größeren der beiden koellmischen Schulzenhöfe (2 kulmische Hufen) von Johann Gorski gekauft und Friz einen Erbfrei-Hof (1 kulm. Hufe u. 15 Morgen) von Fritz Nietzkowski. (Anm.: Die koellmischen Schulzenhöfe gehen auf die Gründung des Dorfes zurück.)
Woytek hat um 1815 den Grundbesitz (Eigenkäthner) in Lepacken gekauft.
Anm.: Vom Alter her könnte Jan/Johann der Vater von Friz *1785/86 und Woytek *1791/92 sein. 
PT 1817/18: Jan's Erbe ist Gottlieb Gorzalka, vermutlich durch Heirat mit Jan's Tochter NN. 
                 Friz mit Erbfrei-Hof (3 kulm. Hufen  11 Morgen 155 Quadratruten)
PT 1831: Friedrich hat weiterhin den Erbfrei-Hof 
PT 1854 und Separation 1855: Seine Witwe Louise sowie die Kinder Samuel, Ludwig und Fritz sind auf dem Hof. Samuel (*1805) wird nur bei dem Erbfrei-Hof (1 1/2 Hufen) genannt.
Die Namen von Ludwig (*1810) und Fritz (*1819) erscheinen auf anderen Grundstücken: 
Ludwig, von Beruf Schmied, war mehrere Jahre Dorfschulze und erbt den Hof von Mathes Korzec (2 Hufen), da er 1837 seine Witwe Louisa geborene Wawrzina heiratet,  
Fritz erbt den Hof von Thomek Wawrzyn (2 Hufen), indem er 1847 seine Witwe Maria geb. Becker heiratet.
PT 1905: Der Erbfrei-Hof geht zum Teil an August Ziemek & Auguste Jeromin sowie zum Teil an einen Jacob Jeromin (ist es ein weiterer Sohn von Samuel oder hat es Samuels Neffe Jacob gekauft???).
Ludwigs Sohn Johann (*1870) & Pauline Trott hat einen Hof und die Schmiede im Dorf.
Ludwigs Sohn Jacob (1858-1928) & Marie Gorlo (1878-1937) aus Kaltken hat ebenfalls einen Hof  (51ha lt. Niekammer 1922 s.u.)  
Jacob's jüngster Sohn Max (*1906) erbt den Hof im Dorf (42ha lt. Niekammer 1932  s.u.). Sein ältester Sohn Fritz (*1890) hat seinen Hof etwas abseits vom Dorf und bewirtschaftete bis 1945 rund 300 Morgen (incl. Pachtland).
Zum Jeromin-Clan in Woszellen gehören um 1940 mehrere Höfe und die Schmiede (Nummerierung lt. Ortsplan Neumalken): 55 (Fritz), 40 (Paul), 22 (Max), 16, 11 Schmiede, 9 (Joh.) sowie nicht verzeichnete Mietshäuser.
In beiden Weltkriegen waren unsere Vorfahren auf der Flucht nach Westen. 
Im WKI fuhren sie nach zwei kürzeren Fluchten im September/Oktober 1914 per Bahn bis nach Holstein. Nach der masurischen Winterschlacht an der Seenenge bei Woszellen am 13. Februar 1915 kehrten sie von Stelle/Norderdithmarschen aus zurück in die Heimat. 
Im WKII, als Ostpreußen schon von den Russen eingekesselt war, treckten sie übers Eis des Frischen Haffs sowie die Nehrung Richtung Halbinsel Hela bei Danzig. Mit dem Frachter "Lappland" ging's dann nach Kopenhagen und anschließend ins Internierungslager bei Kerteminde auf der Insel Fünen.

Unser Zweig der Familie ist seit Sommer 1948 am Rande der Senne bei Paderborn heimisch geworden, ein anderer in Norddeutschland mit Ablegern in Skandinavien und jenseits des Atlantiks.
Die Nachkommen von Johann (*1870) & Pauline Trott (*1883), einem Bruder unseres Ur-2-Großvaters Jacob, findet man hauptsächlich in Süd- und Mitteldeutschland.
Dorf Woszellen / Neumalken (Zinsdorf) Erste Anzeichen einer Besiedlung am Woszeller See, 9km nordwestlich von Lyck, gibt es aus der mittleren Steinzeit (4000-2500 v. Chr.): Jäger und Fischer lebten am Nordufer. Am Südostufer des Sees fand man einen Pfahlbau aus der Bronzezeit (1800-500 v. Chr.). Nach der Zeit der Sudauern breitete sich hier wieder der Wald aus.
Das Zinsdorf Woszellen (am nördlichen Rand des Woszeller See) hat eine Handfeste vom 26.10.1538 von Herzog Albrecht (33 Huben). Der erste Schulze war Marczin Moßczellen, der erste Ortsname lautet Neu-Melkin, da es am Südufer des Sees schon seit 1473 das Freigut Melkinen, später Malkiehnen, gab. Den Ortsnamen Woszellen, auch Woszillcken, gibt es erst seit dem 17. Jh. und Neumalken seit 1938.
PT 1781/82: 2 Köllmer, 6 Erbfreie, 1 erblichen Amtskrüger, erbfreie Schulhufen, 12 Scharwerksfreie Bauern, 2 Eigenkätner auf köllmischem Grund und 1 Hirtenhaus.
Es gehört zum Kirchspiel Grabnick (Kreis Lyck, Ostpreußen).
1818: 130 Einwohner
1855: Separation in Woszellen
1867: 267 Einwohner
1871: 296 Einwohner, davon 175 ortsgebürtig
1885: 313 Einwohner
1939: 467 Einwohner, darunter mehrere Jeromins und August Ziemek
Jeromins sind seit 1800 nachweisbar
Ortslage siehe auch Messtischblatt_Grabnick  
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V. und 
"400 Jahre Dorf Neumalken (Woszellen)" von A. Pagoda in Unser Masuren~Land 1938 S79-80, Heimatbeilage des Masuren-Bote

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Dorf Lepacken /
Ramecksfelde (Freidorf)
Das Freidorf Lepacken liegt nur wenige km südlich vom Neumalker See, am Kleinen und Großen Ramecksfelder See.
1476 ist Lepacken bereits in der Handfeste von Gusken erwähnt. 
1483 erging die Handfeste vom Komtur zu Rhein an Peter und Thomken Lepacken, eigentlich nur eine Bestätigung für das schon bestehende Dorf. 
1818:   44 / 30 Einwohner
1867: 114 / 50 Einwohner
1871: 116 / 51 Einwohner, davon 56 / 22 ortsgebürtig
1885: 109 / 47 Einwohner
1939: 110 Einwohner
Jeromins sind nachweisbar 1593-1842
Vom Tatareneinfall im Oktober 1656 wird berichtet: 
   "Hieronimy daß Hauß und Stallungen abgebrandt" und "seindt weggetrieben des Hyeronimi Dienst Jungen"
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V.

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Der bekannteste Sohn des Dorfes ist der Dichter-Pfarrer Michael Pogorzelski, 1737 als Sohn eines kölmischen Bauern geboren. Nach dem Studium in Königsberg war er Schulrektor in Kutten, Kreis Angerburg und anschließend Pfarrer in Kallinowen/Dreimühlen, wo er 1798 starb. /archiv.preussische-allgemeine.de/1999/1999_08_21_33.pdf S13
Dorf Panistruga / Herrnbach (Freidorf) 1550 ergeht die Handfeste für das Freidorf von Herzog Albrecht an Jan, Stenzel und Paul Strugen. Beim Beritt von 1719 gibt es 10 Wirte.
1818:   79 Einwohner
1867: 154 Einwohner
1871: 119 Einwohner, davon 66 ortsgebürtig
1885: 101 Einwohner
1939:   78 Einwohner, darunter Hermann Gorlo (50ha) und Samuel Jeromin (43ha)
Jeromins sind schon vor 1664 nachweisbar
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V.

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Dorf Kaltken / Kalthagen (Freidorf)
Dorf Olschöwen / Frauenfließ (Freidorf)
Die benachbarten Freidörfer Kaltken und Olschöwen erhalten 1480 eine gemeinsame Handfeste mit zusammen 40 Hufen "auf'm Frauenfließe bei dem Hansel", also noch zur Ordenszeit, von "Hans von Tiefen, Oberster Spittler und Komtur zu Brandenburg des Ordens der Brüder des Hospitals Sancta Mariä des Deutschen Ordens in Jerusalem". 
Sie gehören zum Kirchspiel Jucha / Fließdorf (Kreis Lyck, Ostpreußen).
1818:   97 Einwohner
1867: 164 Einwohner
1871: 151 Einwohner, davon 90 ortsgebürtig
1885: 158 Einwohner
1939: 169 Einwohner in Kaltken / Kalthagen, darunter Johann Gorlo (47ha)
Jeromins sind seit 1753 nachweisbar
1818:   70 Einwohner
1867: 115 Einwohner
1871: 113 Einwohner, davon 55 ortsgebürtig
1885: 168 Einwohner
1939: 126 Einwohner in Olschöwen / Frauenfließ, darunter Friedrich Gorlo (43ha)
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V.

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Dorf Krolowollen / Königswalde (Zinsdorf) (auch Salieschen genannt)
1579 ist das Zinsdorf erstmals erwähnt mit 28 Hufen (Ostpr. Fol 1283, Ksp. Grabnick)
1818: 117 Einwohner
1885: 196 Einwohner
1867: 180 Einwohner
1871: 183 Einwohner, davon 98 ortsgebürtig
1939: 225 Einwohner
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V.

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Dorf Malkienen (Freidorf) 1473 verschreibt der Pfleger von Lyck, Walter von Köckeritz, 8 "Huben am Melkin zu beyden Seiten des Fließes zu Magdeburgischem Recht, frey von Zinse und gebäuerlicher Arbeit gegen eynen redlichen Dienst mit Hengst und Harnisch nach des Landes Gewohnheit zu allen Geschreyen, Heerfahrten, Landwehren und Reisen" an Andreas Schwycho. Ihm wurde auch "Burgenscharwerk" auferlegt.
1818:   73 Einwohner
1867: 123 Einwohner
1871: 126 Einwohner, davon 59 ortsgebürtig
1885: 125 Einwohner
1939:   73 Einwohner, darunter Arthur Bienko (90ha)
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V.

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Dorf Binien 1539 ist als Oratzendorf geführt (Ostpr. Fol. 911a/17)
1818:   47 Einwohner
1867: 103 Einwohner
1871:   97 Einwohner, davon 43 ortsgebürtig
1939:   68 Einwohner, darunter Fritz Ziemek (41ha)
lt. R.Weber, Die Landgemeinden des Kreises Lyck, Kreisgemeinschaft Lyck e.V.

Die Angaben zu 1867 und 1871 stammen aus 'Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung' nach der allgemeinen Volkszählung vom 1.12.1871
Familienname Jeromin: Zu Herkunft und Bedeutung unseres Familiennamens gibt es zwei Möglichkeiten
(Duden Familiennamen - Herkunft und Bedeutung): 
1) Auf eine verkürzte Form von Hieronymus zurückgehender Familienname.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (in Ostpreußen).

Hieronymus: Zum Namen Hieronymus schreibt der Duden Familiennamen - Herkunft und Bedeutung:
Aus dem gleich lautenden Rufnamen griechischen Ursprungs (zu griech. hierós >heilig, geheiligt, den Göttern geweiht< und griech. ónoma >Name, Ruf<) entstandener Familienname.
Hieronymus kam im Mittelalter als Name des heiligen Hieronymus (4./5. Jh.) auf.
Der heilige Hieronymus ist der Schöpfer der lateinischen Bibelübersetzung »Vulgata«.

Aus verkürzten und verschliffenen Formen von Hieronymus sind u.a. die Familiennamen
Jeromin, Horlamus, Grolms, Grolmus(s), Ohnemus, O(h)nimus,
z.T. auch Grams, Gruner und Mues entstanden.

Beim NDR erklärt Prof. Jürgen Udolph, Onomastiker an der Universität Leipzig, Familiennamen.
Auf http://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/programm/nnds878.html vom 4.05.09 liest man unter den recherchierten Namen:
'Der polnische Familienname Jeromin, der erstmals 1508 in Polen als Familiennamen belegt ist, beruht als lautliche Vereinfachung auf dem Rufnamen Jeronim. Der Rufname Jeronim stellt die polnisierte Form des Rufnamens Hieronymus dar. Dieser Name ist griechischen Ursprungs und setzt sich aus dem griechischen Wort "hierós" in Bedeutung von "heilig" und dem griechischen Wort "ónyma" in Bedeutung von "Name" zusammen. Als Rufnamenbedeutung kann daher "mit heiligem Namen" oder "der Heilig-Genannte" festgelegt werden.'
Doch wie passt das zu den vielen Namensvettern in Großbritannien und auf der iberischen Halbinsel?

 

Landgemeinde Jeromin Wir gehen nicht davon aus, dass unsere Linie nach dem gleich lautenden Ortsnamen benannt ist, sondern der Ort nach einem der ersten Siedler:
Eigenkätner Michael Jeromin (26.02.1788) (s.u. Beschreibung der Landgemeinde)
Eingesessene Mathes Jeromin und Johann Jeromin (Söhne?) erwerben Land (30.01.1820)
siehe auch unsere Seite "Namensvettern
Den Ort Jeromin (südl. der Bahnlinie Allenstein-Ortelsburg-Johannisburg) findet man:
   http://www.ostpreussen.de/inhalt2/landeskunde/landkarte/kartenseiten.htm 
   siehe Karte 436 (Ausschnitt Kreis Ortelsburg, Kirchspiel Klein Jerutten, 
   Amtsbezirk Gawrzyalken/Wilhelmsthal, seit 1901 auch Kirchspiel)
Näheres zur Landgemeinde Jeromin findet man unter
   http://www.historische-masurische-vereinigung.de/qu_ksvortelsburg.html
   Auflistung der Orte des Kirchspiels Wilhelmsthal, Kreis Ortelsburg
   http://www.historische-masurische-vereinigung.de/geagno.html 
   Meyhöfer, Max. Landgemeinde Jeromin. In: M, S. 131-132.
   -, -. Das Siedlungsbild der Landgemeinde Jeromin. In: M/E, S. 101.
   http://www.kreis-ortelsburg.info/057/jeromin.htm
   Beschreibung der Landgemeinde mit Kartenausschnitt und skizziertem Ortsplan
Ein ähnlich lautender Ort Ceromin (poln.) bzw. Zeromin (dt.), Kirchspiel Groß Nossin im Kirchenkreis Bütow, liegt in Westpreußen:
   http://de.wikipedia.org/wiki/Ceromin 
   http://de.wikipedia.org/wiki/Jerzkowice 
In Kanada gibt es eine Stadt, die diesen Namen führt, sowie in den USA mehr als 10 Orte und Städte.(s. Jeromin_englisch Places)
Namensvarinaten Bei  FamilySearch haben wir Namensvarianten mit abweichendem Anfangsbuchstaben gefunden, also statt 'J' ein C, D, F, G, H, K, L, P, R, S, T, Y oder Z.
Auch eine Vertauschung der letzten beiden Konsonanten ist gebräuchlich, also Jeronim
was auch auf die Ableitung von Hieronymus hindeutet (z.B. Seite Namensvettern_Jeromin Ksp. Lötzen).
(s. Jeromin Varianten)
Die ersten Jeromin: Die ersten uns bekannten Ahnen (16. Jh.) der Linien Jeromin in Ostpreußen werden in der Kartei Quassowski und der Kartei Ehmer genannt:

Die Kartei Quassowski (ca. 350.000 Einträge, familienkundliche Daten vor allem aus Ostpreußen) enthält auf den Seiten J95-J98 auch Daten zu rund 100 Ahnen der Linien Jeromin, z.B.

 - Bauer Martin Jerominy hat 1575 zu Hohenwalde 3 Huben 
   (Schulz: Geschichte von Hohenwalde)
 - Bauer Jeromin 1581 in Bronischken/Wittichsfelde, Ksp. Gurnen (Berner, Kr. Goldap S.36)
 - Jan Jeromin zu Paulswalde (zw. Agb. u. Sobiechen) leistete 1642 
   den Erbhuldigungseid (St.Av. Kbg., E.M. 87 d 8)
 - Jan Jeromin, Schulz zu Soldahnen im Beritt Sobieschen 
   (Ksp. Kruglanken, Kreis Angerburg) 
   leistete am 26.10.1714 den Erbhuldigungseid (ebd. 87 d 19)
   °° Herbst 1744 in Kruglanken mit Anna Dorothea 
       (T.d. Schneiders Johann Korf zu Lötzen) (Aufgeb. Lötzen 1744/17)

- Jeromin, Jakob (Kartei Quassowski J98 Nr75) u. Niekammer's Güter-Adressbuch 1922 S402

In der Kartei Ehmer (benennt etwa 17.000 Personen (1.837 Namen) nichtsalzburgischer Herkunft, die nach der großen Pest von 1709/10 im nördlichen Ostpreußen angesiedelt wurden, Hrsg. VFFOW ) ist auf Seite 188 verzeichnet:

 - Andreas Jeromin, Drechslergeselle, 02.11.1711 Neubürger in Angerburg 
   (Bg.Buch Q 131a)
   °°1711 Angerburg Nr73 mit Barbara Scheibnerin (lt. Kartei Quassowski Nr13)
   + April 1744 Angerburg (lt. Kartei Quassowski Nr64) 
   s.a. VFFOW Jg.10 1936 S39: Die Bürger der Stadt Angerburg 1653-1853
   und auch http://www.angerburg.de/bewohner.htm 
lt. Lehnsregister der kleinen Freien im Amt Oletzko 
- Stephanus Jeromin lebt 1664 in Panistruga, ist damals 80 Jahre alt (also um *1584), 
   hat 4 Söhne und seinen Besitz von den Vorfahren ererbt.

Panistruga im Nachbarkirchspiel Jucha ist mindestens seit Mitte des XVI Jh. Jeromin-Hochburg, vielleicht sogar die Keimzelle unserer Linie. Vermutliche Nachfahren aus den Praestationstabellen siehe Seite Namensvettern_Jeromin Ksp. Alt-Jucha.
 

Frankreich Jeromin *1567 Chateauneuf-de-Gadagne, Vaucluse, Provence-Alpes-Cote d'Azurv
lt. gbkcgvaucluse Association Genelogique du Vaucluse
Auswanderer: lt. Deutsche Auswanderer-Datenbank:
Ludwig Jeromin, 20 Jahre, 1881
lt. FamilySearch:
Hermann Jeromin, 23 J., 27.10.1905, Schiff Pretoria Hamburg --> Ellis Island (New York)
Einwanderer: lt. Tilly Boesche-Zacharow: 'Aweyden - Ein masurisches Dorf' sowie dem Artikel 'Erinnerung an Aweyden' im Ostpreußenblatt S. 13 vom 27.11.1976.
Im bzw. nach dem Ersten Weltkrieg siedelten Schwarzmeer-Einwanderer wie Becker, Schaal, Keßler und Jeromin auf den Ländereien des ehemaligen Gutes in Aweyden, Kreis Sensburg.
Anmerkung: Diese Behauptung lässt sich jedoch für Jeromin nicht verifizieren, denn der in Aweyden ansässige Landwirt Paul Jeromin und seine Vorfahren stammen aus dem Nachbarort Ganthen! 
Niekammer's Adressbücher Niekammer's Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher Band III
der Domänen, Rittergüter und Höfe in der Provinz Ostpreußen
Leipzig 1922 und 1932
Leider sind die Angaben unvollständig und fehlerhaft aufgelistet: 1932 Moldzio, Emil statt Paul
1922 Ballamutowen:
Binien:
Grabnick:
Woszellen: 


Moldzio, Emil 68ha
Jeromin, Jakob 51ha
QMS1 J98/75
1932 Ballamutowen:
Binien:
Grabnick:
Woszellen:


Panistruga / Herrenbach

Ziemeck, Fritz 41ha
Moldzio, Paul 68ha
Ziemek, August 32ha
Jeromin, Max 42ha
Jeromin, Fritz k.E.
Gorlo, Herrmann 50ha
Jeromin, Samuel 43ha
Jelinski, Otto 31ha
Links: http://www.ostpreussen.de/ostpreussende/landeskunde/messtischblaetter.html 
http://www.ostpreussen.de/fileadmin/messtisch_karte/karte436.htm 
Ort (Blatt 436)
http://www.reisen-mit-dem-internet.de/europa/portugal-lissabon.php 
http://www.mosteirojeronimos.pt 
http://www.mosteirojeronimos.pt/index_capela.html 
Bauwerk

http://www.ostpreussen.de 
http://www.ostpreussen.net 
http://www.ahnen-gesucht.de/ostpreussen/kreisgemeinschaften.html 
http://www.preussische-allgemeine.de/online-archiv 
http://www.verwaltungsgeschichte.de/lyck.html



Das Ostpreußen-Blatt
Kreis Lyck
http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Lyck 
http://de.wikipedia.org/wiki/Lyck 
http://de.wikipedia.org/wiki/Lycker_Seengebiet 
http://de.wikipedia.org/wiki/Lycker_Kleinbahnen
http://www.ostpreussen.net/ostpreussen/orte.php?kreis=1
http://www.kreis-lyck.de
http://www.kreisgemeinschaft-lyck-mittlere-generation.de/ 
http://www.ggstanko.de
http://www.territorial.de/ostp/lyck/grabnick.htm  
http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&kreis=01&stadt=14
Amtsbezirk Grabnick
Kirche Grabnick
http://www.mapy.eksploracja.pl/messtischblatt/2199_grabnick.htm  Messtischblatt Grabnick
http://www.fallingrain.com/world/PL/61/Woszczele.html 
Neumalken

Kreis Lyck

Städte und Amtsbezirke 
im Kreis (ab 1939 Landkreis) Lyck

http://www.territorial.de/ostp/lyck/amtsbez.htm 
Kirchspiele 
im Kreis (ab 1939 Landkreis) Lyck

Der neue Kreis Lyck wird 1818 aus diesen Kirchspielen gegründet (ab 1939 Landkreis Lyck):

Borszymmen
Grabnick
Kallinowen/Dreimühlen
Klaussen
Lyck
Neu Jucha
Ostrokollen/Scharfenrade
Pissanitzen/Ebenfelde
Stradaunen
Der neue Kreis Lötzen wird 1818 aus diesen Kirchspielen gegründet:
Lötzen
Neuhoff
Milken
Rhein
Rydßewn
Stürlak

Amtsbezirk Grabnick (1874)
Czerwonken/Rotbach
Grabnick
Gusken
Krolowolla/Königswalde
Leppacken/Ramecksfelde
Malkiehnen
Madeyken (ab 1908 nicht mehr genannt)
Mulden/Moldzien
Wosz(cz)ellen/Neumalken
sowie Gutsbezirke (Lyck Domäne u.a.), die später eingegliedert werden
Kirchspiel Grabnick (1931)


Widminneb